In einem grausamen Akt der Vergeltung wurde Hans Oster, der stellvertretende Chef der Abwehr, am 9. April 1945 nackt mit Klavierdraht im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Dies geschah nur einen Monat vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und stellt einen der barbarischsten Momente der letzten Tage des NS-Regimes dar.
Oster, ein hochrangiger Militär, der sich gegen Adolf Hitlers brutale Herrschaft aufgelehnt hatte, wurde nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 verhaftet. Der Putsch, initiiert von Oberst Claus von Stauffenberg, hatte das Ziel, das nationalsozialistische Regime zu stürzen, scheiterte jedoch kläglich, nachdem Hitler überlebt hatte. In der Folge ordnete der Diktator eine gnadenlose Verfolgung der Verschwörer an.
Am Tag seiner Hinrichtung wurde Oster gezwungen, sich vor seinen Peinigern zu entkleiden, bevor er mit einem dünnen Hanfseil, das als Klavierdraht bekannt war, gehängt wurde. Diese grausame Methode führte in vielen Fällen zu einem qualvollen Todeskampf, der bis zu 20 Minuten dauern konnte.
Die barbarische Vollstreckung war ein direktes Ergebnis von Hitlers Wut über die Entdeckung von Tagebüchern, die den Widerstand gegen ihn dokumentierten. Oster, der als prinzipientreuer Gegner des Regimes galt, wurde posthum als mutiger Mann gewürdigt, der trotz erheblicher persönlicher Risiken für seine Überzeugungen kämpfte.
In den letzten Tagen des Dritten Reiches zeigt dieser Vorfall die brutalen Maßnahmen, die Hitler ergriff, um seine Macht zu erhalten, und die verzweifelten Versuche mutiger Männer wie Oster, gegen die Tyrannei zu kämpfen. Die Erinnerung an diese Taten bleibt bis heute ein düsteres Kapitel in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs.